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Yves Ducerf geht in den Ruhestand, wie sieht er die Zukunft?

06.03.2019
Yves Ducerf geht in den Ruhestand, wie sieht er die Zukunft?

Im Laufe des Jahres 2019 findet in der Konzernleitung der Wechsel von der 4. zur 5. Generation statt, nicht zuletzt mit dem Eintritt in den Ruhestand von Yves Ducerf. Nachdem er 46 Jahre lang mit den Investitionen des Unternehmens und der Führung der Zweitverarbeitung betraut war, hinterlässt er ein großes Erbe und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Ein Treffen und Erinnerungen ...

 

Wie fühlt es sich an, die Konzernleitung zu übergeben?
Yves Ducerf:
Ich bin der Ansicht, dass der Ruhestand kein Selbstzweck ist, denn schließlich ist es ja nur ein Lebensabschnitt, in dem man noch viel vorhaben kann, nur mit weniger Verantwortung. Ich stehe diesem Übergang also gelassen gegenüber und bin umso froher zu sehen, dass der Wechsel gut verläuft. Der Konzern kann auf hochwertige Materialressourcen und qualifizierte Mitarbeiter bauen. Ich blicke also zuversichtlich in die Zukunft.

Werden Sie es schaffen, einen klaren Schnitt zu machen?
Yves Ducerf:
Es stimmt, dass sich bei mir immer alles um Holz gedreht hat. Als Student habe ich während der Ferien mit meinen Brüdern und meinem Cousin im Sägewerk Holz gestapelt und im Wald bei den Schlagschätzungen oder der Kubierung der gefällten Stämme geholfen. Die Frage, was wir später machen würden, hat sich uns nie gestellt. Unsere Zukunft lag im Unternehmen ... Und außerdem war die Arbeit überaus interessant, mit unterschiedlichsten Aufgaben, Verantwortungen, Entwicklungsmöglichkeiten ... So ist es natürlich schwer, Abstand zu nehmen. Und noch dazu wohne ich in der Nähe der Konzernstandorte und treffe regelmäßig Mitarbeiter auf der Straße!

„Wir haben uns immer weiterentwickelt“

 

Wie ist damals Ihr Eintritt in den Konzern abgelaufen?
Yves Ducerf:
Ich bin 1972, nach meinem Besuch der Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Holzbearbeitung in Mouchard und einer Ausbildung im Bereich Forstwirtschaft und Sägerei/Handel, in den Konzern eingetreten. Seit der Unternehmensgründung 1885 hatten sich die Dinge deutlich verändert. Das große Sägewerk in Vendenesse-lès-Charolles war gerade in Betrieb genommen worden (1969). Es war eines der ersten Laubholz-Sägewerke, die mechanisiert worden waren. Mein erstes Jahr im Unternehmen habe ich im Alter von 22 Jahren in der Geschäftsleitung in eben diesem Sägewerk verbracht. Meine Brüder und Cousins kamen auch jeder an die Reihe, das war eine echte Feuerprobe!

Ist Ihre Generation durch das Bestreben geprägt, die Leistung des Unternehmens immer weiter zu verbessern?
Yves Ducerf:
Jede Generation hat sich dafür eingesetzt, die Dinge voranzutreiben, passende Lösungen zu finden. So kamen beispielsweise nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 die Händler aus Lyon nicht mehr zu uns, um Schnittholz zu kaufen. Da entschied mein Großvater Claude-Marie Ducerf einen Handel in Lyon zu eröffnen, um näher an den Fachleuten, den Handwerkern und den Industriebetrieben zu sein. In den 60er Jahren fragten sich Jean und Paul Ducerf aus der 3. Generation, ob es nicht eine Verwendung für die kleinen Holzstücke, die wir „Kurzstäbe“ nennen, gäbe. Im Rahmen dieser Überlegungen haben sie die Firma „Les Bois Profilés“ gegründet und Keilzinkverfahren übernommen, wie sie schon in Deutschland und Skandinavien eingesetzt wurden. Mit diesem Verfahren konnten wir Eichenkanteln in großen Längen für Schreinereibetriebe anbieten. Und als dann Anfang der 80er Jahre die Möbelindustrie einbrach, mussten wir wieder neue Ideen finden. Daraufhin hat meine Generation die Keilzinkenverbindung noch um die Breitenverleimung ergänzt und so das „Patchwood“-Sortiment geschaffen. In den 90er Jahren haben wir dann noch die Firma Delarbre gegründet, um auch im Baumarktsektor präsent zu sein. Unsere Geschichte zeigt, dass es nötig ist, sich ständig anzupassen, neue Produkte und neue Vertriebswege einzuführen. Nehmen Sie zum Beispiel heute den Aufschwung der neuen Technologien, die über den Onlinehandel eine schnellere Verkaufsabwicklung ermöglichen.
 

„Durch meine Begeisterung für Innovationen konnte ich spannende Projekte durchführen“
 

Und wie stellen Sie sich die Zukunft der Holzbranche vor?
Yves Ducerf:
Was die Zukunft betrifft, mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Holz ist eines der ältesten modernen Materialien. In Frankreich wird der Wald schon seit sehr langer Zeit bewirtschaftet. Im 17. Jahrhundert bereits ließ Jean-Baptiste Colbert, Finanzminister unter Ludwig XIV., Eichenwälder wie den von Tronçais anlegen, um die Holzversorgung für die königliche Marine sicherzustellen. Drei Jahrhunderte später werden diese Bäume nun für Weinfässer jeder Art und Größe verwendet. Der Holzsektor konnte also schon immer seine traditionellen Märkte bewahren und neue finden. Heute liegt der Rohstoff voll im Trend, da er erneuerbar ist und CO2 speichert. Außerdem ist er für den Bausektor, den Innenausbau, bei der Gestaltung von Außenbereichen, bei der Weinherstellung, für Gesundheitsprodukte, die Chemie und sogar bei der Parfümherstellung interessant ... Die Absatzmöglichkeiten von Holz sind also unbegrenzt. Das Material wird oft kopiert, aber nie erreicht!

Welche sind Ihre schönsten Erinnerungen der letzten 46 Jahre?
Yves Ducerf:
Meine schönsten Erinnerungen stehen größtenteils im Zusammenhang mit wirtschaftlichem Erfolg und Investitionen. Man muss bedenken, dass in meiner Generation die Positionen im Unternehmen immer nach den Kompetenzen und Vorlieben jedes Einzelnen besetzt wurden. Da ich von Natur aus neugierig und wissbegierig bin, haben mich schon immer mechanisierte Anlagen, Innovationen und der Besuch von Fachmessen interessiert. Als „Bastler“ in der Familie habe ich an spannenden Projekten mitgewirkt, wie beispielsweise zu Beginn meiner Karriere 1975 an der Gründung des Sägewerks SOBIC im Ort La Machine, in der Nähe von Nevers. Außerdem habe ich mich um die Mechanisierung des Sägewerks Brunel im Departement Côte d'Or, die Weiterentwicklung von Les Bois Profilés oder die Einführung der „Patchwood“- und Baumarktsortimente gekümmert. In jüngerer Vergangenheit habe ich zusammen mit Kollegen ein Werk für die thermische Behandlung von Holz aufgebaut: Bois Durables de Bourgogne. Eine hübsche Summe erfolgreicher Projekte, an die ich mich heute gerne erinnere!
 

„Die neue Generation bringt neue Ideen mit und ein neues Management“
 

Sie können also zufrieden sein ...
Yves Ducerf:
Vor allem bin ich zufrieden zu sehen, dass das Unternehmen Ducerf nach mehr als 134 Jahren immer noch gut positioniert ist und dass alles für seine weitere Entwicklung getan wird. Die Mitglieder der 4. Generation, zu der ich gehöre, freuen sich, mit Edouard und Jean-Marie das neue Führungsteam aufzustellen.  Möglicherweise kommen noch andere Mitglieder der 5. Generation hinzu, falls sie sich bewerben! Ich freue mich auch, dass wir treue, und somit zufriedene Kunden haben. Ich erinnere unsere Mitarbeiter immer gerne daran, dass die wahren CHEFS des Konzerns unsere Kunden sind, ohne die es uns nicht geben würde. Mit unseren Mitarbeitern pflegen wir, über die gesamte Zeit, die sie bei uns arbeiten, eine enge Verbindung. Und ich bin froh, dass ich immer ein gutes Verhältnis zu ihnen hatte. Ihnen gebührt meine ganze Anerkennung.

Und wie sehen Sie die 5. Generation, die in den Startlöchern steht?
Yves Ducerf:
Da bin ich sehr zuversichtlich. Wie wir damals, sind diejenigen, die heute die Führung übernehmen – ganz gleich, ob sie den Namen Ducerf tragen oder enge Mitarbeiter sind –, voller Enthusiasmus, Ehrgeiz und neuer Ideen. Sie wurden aufgrund ihrer Kompetenzen ausgewählt. Ihre Ausbildungen ergänzen sich und sie sind Teamplayer. Wichtig ist, dass im Führungsteam kreativ und gleichzeitig gewissenhaft gehandelt wird. Der „Kapellmeister“ muss das Ganze „dirigieren“.

 

Was für den Ruhestand geplant ist? Engagement in Berufsverbänden, Sport ... und natürlich Zeit mit der Familie!

 

Was haben Sie für den Ruhestand vor, den Sie sicherlich aktiv gestalten werden?
Yves Ducerf:
Im Laufe meiner Karriere habe ich mich in Berufsverbänden stark engagiert. Ich werde meine Arbeit bei Fibois, der Branchenorganisation der Region Bourgogne-Franche-Comté, noch eine Weile fortsetzen. Ich habe mir auch vorgenommen, etwas Sport zu treiben. Dafür wird es höchste Zeit! Außerdem habe ich fünf Kinder und vier Enkelkinder, die dafür sorgen werden, dass mir nicht langweilig wird. Meine Frau und ich wollen die freie Zeit auch zum Reisen nutzen. Wie Sie sehen, hat die Familie für mich, beruflich wie privat, einen sehr hohen Stellenwert. Wir kommen gerne zusammen und genießen die gemeinsame Zeit!

Was liegt Ihnen, jetzt da Sie einen neuen Lebensabschnitt beginnen, noch auf dem Herzen?
Yves Ducerf:
Ich hatte das Glück, einen interessanten Beruf bei einem guten Arbeitsklima auszuüben. Von Anfang an haben uns mein Vater und mein Onkel vertraut. Im Laufe der 46 Jahre hatte ich die Gelegenheit, in verschiedene Länder in Europa zu reisen, aber auch nach Asien und in die USA, um Kunden zu treffen, an Messen teilzunehmen oder Anlagen zu besichtigen. Die Beziehungen, die wir hier im Konzern zu den Mitarbeitern aufbauen, zeichnen sich seit jeher durch Loyalität, Ehrlichkeit und Anerkennung aus. Ich hoffe, dass dieser Familiengeist noch lange bestehen bleibt. Denn hierin liegt sicher ein Schlüssel zum Erfolg!

Und natürlich werde ich meine engsten Kollegen nicht vergessen, mit denen ich mehr als 40 Jahre lang zusammen gearbeitet habe:

Gilles, der alle Wälder Frankreichs erkundet, um die besten Eichenstämme zum besten Preis zu finden und so die Materialbeschaffung für unsere Sägewerke sicherstellt.
Pierre, der sich um den Einkauf für die Zweitverarbeitung kümmert. In Frankreich gibt es kaum ein Sägewerk, das er nicht besucht hat, um Friese und besäumte oder unbesäumte Ware aus Eiche oder anderen Laubholzarten ausfindig zu machen.
Und schließlich Jacques, unser „Kapellmeister“, mit dem ich häufig Marketing- und Kommunikationskonzepte ausgearbeitet habe, mit dem ich unsere ersten Ausstellungen in Paris, Brüssel und Köln bestritten habe, ... der auch bei der Gründung von DELARBRE und Bois Durables de Bourgogne dabei war ... Er hat immer gewusst, wie er andere für seine Projekte gewinnen kann, um sie erfolgreich umzusetzen.

Ich hoffe, dass in meinem neuen Lebensabschnitt noch weitere spannende Projekte folgen werden!

Yves Ducerf geht in den Ruhestand, wie sieht er die Zukunft?
Les Bois profilés
Messe BATIMAT 2013
Messe Architect at Work Paris
Patchwood
Jacques Ducerf, Pierre Ducerf, Yves Ducerf, Gilles Ducerf et Edouard Ducerf
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